оригиналDavid geht es sehr schlecht. Er kann nicht sprechen, hat Fieber und Husten. Die Hindu-Hochzeit heute Morgen haben wir abgesagt. Ich bewege ihn zu einem Tee und einem Toast hier im Dachrestaurant, damit er die Antibiotikatablette nicht auf leeren Magen zu sich nimmt. Danach geht es ihm noch schlechter und er legt sich wieder hin.
Der elektrische Strom, der üblicherweise täglich zwischen 7:00 und 9:00 abgeschaltet wird, fehlt heute den ganzen Tag, in der ganzen Stadt. Angeblich wegen Reparaturarbeiten an Stromleitungen. Manche größere Geschäfte verfügen über einen eigenen Generator für ihre Kühlungen und Kassensysteme. Um Geld aus einem Bankautomaten zu ziehen, fährt mich Santosch auf einem geliehenen Motorrad zu einer Bank etwa 15km entfernt und mitten im Nirgendwo. Zwei Wächter mit Maschinengewehren im Anschlag stehen vor der Tür zum Geldautomaten. Sie schauen ernst und lassen mich ohne weiteres in den kleinen Raum. Hier lese ich auf einem mit Tesa an den Automaten geklebten Zettel mit handschriftlich gekritzelten tamilischen Zeichen den Hinweis, dass der Maximumbetrag heute auf 4000 Rs (ca. 65 Euro) beschränkt ist. Ich führe die Karte ein, der Automat fragt nach der Sprache. Leider stimmen die Antwortsymbole nicht mit den Druckknöpfen am Rand des Bildschirms überein, so dass ich die falsche Sprache wähle. Bei der nächsten Frage ich nix verstehen und warte wohl zulange, so dass der Automat die Karte wieder ausgibt und eine Fehlfunktion anzeigt. Ich stecke die Karte wieder rein und wähle diesmal die richtige Sprache. Der Automat fordert meine Pin und zeigt als Antwortmöglichkeiten „Continue“ und „Cancel“. Ich wähle „Continue“ woraufhin der Vorgang wieder mit einer Fehlermeldung abgebrochen wird. Durch die Türscheibe kann ich sehen, dass die Wächter erst zu mir und dann sich ansehen. Ich stecke die Karte noch einmal in den Schlitz und gebe nun erst die Pin ein, bevor ich weiter wähle. Es erscheinen 8 neue Auswahlmöglichkeiten, von der Änderung der Pin bis zum Anlegen eines Depots. Ich verstehe kein Wort und will die mir am wahrscheinlichsten erscheinende Möglichkeit wählen, als der Automat wieder abbricht, ich war zu langsam. Ein Wächter klopft an die Scheibe und schaut mich fragend an. Ich hebe den Daumen und lächle gequält, aber zuversichtlich. Also noch einmal, schwitze ich? Dieses Mal klappt es und der Automat rückt die Scheine raus. Ich verlasse den Raum und treffe auf einen Wächter, der sein Gewehr mit beiden Händen umklammert und mich fragt, ob alles ok sei und ich mein Geld bekommen habe. Ich bestätige, wünsche ihm einen schönen Tag und bin froh, wieder draußen zu sein.
Gegen 5:00 machen wir uns auf den Weg zur Christenhochzeit. David bleibt im Bett. Wir kommen zu einem feierlich geschmückten Wohnhaus vor dem eine in blaue Uniformen gekleidete Marschkapelle Blasmusik (hört sich für mich eher mexikanisch an) zum Besten gibt. Anscheinend befinden wir uns am Haus des Bräutigams, bzw. seiner Eltern. Es ist viel zu klein, für die vielen Gäste, die schon da sind. Daher machen wir uns alle schon gleich auf den Weg zur Kirche, natürlich unter lautem Getröte der Kapelle. Die Kirche liegt nur etwa 300m weiter, so dass das durch die Prozession verursachte Verkehrschaos gering bleibt. An der Kirche angekommen warten, wir auf die Braut.



Es sind schon etwa 100 Gäste dort, die Meisten festlich gekleidet, die Männer mit Sakko, die Frauen mit farbenprächtigen Saris. Auch die Kirche ist geschmückt, mit bunten Lichterketten, Lauflichtern und Lampions. Ich selbst fühle mich in meinen kurzen Hosen etwas „underdressed“, außerdem gibt es hier Myriaden von fetten Moskitos. Für die Gäste werden Stühle geholt, es dauert wohl noch, bis die Braut kommt. Immer wieder stellt sich die Kapelle im Spalier auf und schmettert einen Song und alle hoffen, jetzt kommt sie, aber vergeblich. Endlich, eine gefühlte Stunde später, geht es los, die Braut trifft ein. Wie eine Prinzessin ist sie umringt von einer Menschentraube, so dass sie kaum zu sehen ist. Sie trägt einen hellblauen, mit Goldfäden durchwirkten, Seidensari und auf dem Haar ein Diamanten besetztes Diadem.
(здесь какое-то видео, которое я не могу скопировать,так как оно "для избранных"=\)
Vor der Kirche wird das Brautpaar vom Pfarrer empfangen und mit Weihwasser benetzt (man möge mir meine Unkenntnis der kirchlichen Rituale verzeihen, möglicherweise ist es hier gar nicht so verschieden von deutschen Gebräuchen). Das Brautpaar geht in die Kirche und tritt vor den Altar, während die Gäste sich ihre Plätze suchen.

Alles findet auf Tamil statt, aber ich erkenne das Vater Unser. Klaus, offensichtlich noch weniger ein Freund kirchlicher Rituale als ich, drängt mich, uns aus dem Staub zu machen. Und so verschwinden wir in einem unbeobachteten Augenblick und verlassen die nun folgenden 11/2 Stunden voller Gebete, Schwüre, Eide und guter Vorsätze. Zur Feier wollen wir wieder kommen.
Ich will erst einmal nach David sehen und mich umziehen. David hat inzwischen die von mir bestellten Pellkartoffeln und einen Joghurt gegessen und seine Tablette genommen. Das Fieber ist besser geworden, aber er fühlt sich immer noch schlapp. Ich frage, ob ich lieber bleiben solle? Aber er möchte, dass ich auf der Hochzeit etwas esse und dann bald zurückkomme. Das verspreche ich und mache mich wieder auf den Weg.
Mit einem Dreirad-Taxi fahren Klaus, Jan, Santosch und ich zum Veranstaltungsplatz, etwa halb so groß wie ein Fußballfeld. Offiziell werden 350 Gäste erwartet, es können aber auch 550 sein. Jeder Gast wird mit einer Fruchtbowle empfangen, es gibt eine Hüpfburg für Kinder, Popcorn und Zuckerwatte, MickeyMouse und BieneMaja laufen herum, eine Laserlightshow zeichnet zu indischer, aber sehr lauter Popmusik, wilde Figuren in den Himmel, immer wieder knallen gigantische Feuerwerksraketen und erleuchten die Nacht mit bunten, schnell vergänglichen Leuchtmustern. Es läuft ein Kamerateam herum und wir können auf der Großbildleinwand sehen, wer alles anwesend ist. Es ist eine Bühne aufgebaut, auf der zwei Thronsessel stehen. Davor richtet ein Fotograf seine Ausrüstung ein, Stative, indirekte Beleuchtung usw.
Endlich trifft das Brautpaar ein und wird von der Menge zur Bühne begleitet. Rechts und links gibt es jeweils eine Treppe und wir beobachten, wie sich eine Menschenschlange vor der linken Treppe bildet. Und jetzt verstehen wir. Jeder Gast will mit dem Brautpaar fotografiert werden.



Das dauert mindestens 3 Stunden. Wo und vor allem wann gibt es was zu essen? Wir stehen von unseren Plätzen auf und erkunden die Umgebung. Das Feld ist zweigeteilt und auf der anderen Seite sind Tische und Bänke aufgestellt. Die wiederum sind in vegetarisch und nicht vegetarisch aufgeteilt. Wir entscheiden uns für die vegetarische Seite. Alle Plätze sind belegt und wir müssen warten. Als eine Bankreihe fertig gegessen hat, wird die Tischdecke aus Papier samt Inhalt eingerollt und entsorgt und eine neue Decke abgerollt. Wir setzen uns. Jeder Gast bekommt eine Flasche Wasser und ein Bananenblatt als Teller. Dann kommen die Kellner und füllen uns weißen Reis, Gemüsereis, verschiedene Currys und Saucen, Fladenbrot und eine Banane auf. Und los geht’s. Gegessen wird natürlich mit den Fingern der rechten Hand. Ungewohnt aber möglich. Es schmeckt sehr gut, würzig und nicht zu scharf. Zum Nachtisch gibt es ein kleines Eis. Fertig, das Bananenblatt wird zusammengeklappt, wir stehen auf und die Tischdecke wird wieder eingerollt und samt Inhalt entsorgt. Die nächsten Gäste sitzen schon wieder.


Wir sind satt und wollen gehen, da kommt Dji, der Bruder des Bräutigams, der uns eingeladen hat und besteht auf ein gemeinsames Foto mit dem Brautpaar. Wir gehen zurück zur Bühne und sehen, dass die Schlange immer noch nicht kürzer ist. Wir fragen Dji, ob wir uns mit anstellen sollen, aber er hält uns wohl für Ehrengäste (wir sind die einzigen Weißen), die auf ein besonderes Foto, nur mit Familie also erst ganz am Schluss gehören. Aus dem fröhlichen Lächeln des Brautpaars ist mittlerweile eine Grimasse geworden, sie können kaum noch stehen, halten aber tapfer aus. Irgendwann ist es soweit, wir dürfen auf die Bühne, das Brautpaar beglückwünschen und in die Kamera grinsen. Geschafft, wir verlassen die Hochzeit und lassen uns wieder zurück bringen. Ich verabschiede mich sogleich, um nach David zu sehen.
David geht’s besser. Er ist wach und fühlt sich wieder. Endlich.
Перевод (без картинок)
Давиду очень плохо. Он не может говорить, у него кашель и жар. Мы не смогли пойти на индусскую свадьбу сегодня утром. Я уговариваю его пойти в ресторан на крыше, выпить чая и перекусить тостом, чтобы он не принимал антибиотики на пустой желудок. После этого ему стало еще хуже, и он снова слег.
Электричество, которое обычно выключают ежедневно с 7 до 9 часов, не работает сегодня целый день, по всему городу. Якобы из-за ремонтных работ на линиях электропередач. В некоторых крупных магазинах есть свой генератор для систем охлаждения и касс. Чтобы снять наличные, Сантош одолжил мотоцикл и отвез меня в банк, находящийся в 15 км отсюда, у черта на куличках. 2 охранника с автоматами наготове стоят перед дверью, ведущую к автомату. Они серьезно посмотрели и без разговоров пропустили меня в маленькую комнату.
На листике, прилепленном скотчем к автомату, я читаю объявление на тамильском, написанное неразборчиво от руки, что сегодня действует ограничение и можно снять максимум 4000 рупий (около 65 евро).
Я вставляю карту, автомат предлагает выбрать язык. К сожалению, ответы не соответствуют кнопочкам на краю экрана, и я выбрал не тот язык. Следующий вопрос моя твоя не понимать, и, пожалуй, я слишком долго думал, потому что автомат выплюнул мою карточку, и выдал на экране ошибку.Я снова засунул карту, и на этот раз выбрал нужный мне язык. Автомат требует ввести пин-код, и предлагает в качестве вариантов ответа «Продолжить» либо «Завершить». Я выбираю «Продолжить», вследствие чего операция снова была прервана какой-то ошибкой. Через дверное стекло я увидел, что охранники посмотрели сначала на меня, затем переглянулись. Я снова вставляю карту в отверстие, и теперь уже сначала ввожу пин, прежде чем продолжить. Появляются 8 новых опций, от изменения пин-кода до пожертвований. Я не понял ни слова и хотел выбрать опцию, которая казалась мне самой вероятной, но тут автомат снова завершает работу - надо было быстрее.
Один из охранников стучит в дверь и смотрит на меня с недоразумением. Я поднимаю большой палец, и я с натяжкой улыбаюсь, но не падаю духом.Что, опять? Я уже вспотел. На этот раз все получилось и автомат выдал купюры. Я покидаю помещение и натыкаюсь на охранника, держащего винтовку обеими руками. Он спросил меня, все ли в порядке и получил ли я свои деньги. Я утвердительно ответил, пожелал ему удачного дня, и был рад уйти оттуда.
Около 5 часов вечера мы пошли на христианскую свадьбу. Давид остался в постели. Мы подошли к празднично украшенному дому, перед которым одетая в синюю униформу группа марширующих музыкантов исполняла духовую музыку. Хотя мне звучание показалось скорее мексиканским. Судя по всему, мы находимся в доме жениха, или же его родителей. Он слишком мал, чтобы вместить всех гостей, которые уже пришли. Поэтому мы все сразу собрались и пошли в церковь. Конечно, под аккомпанемент. Церковь расположена всего в 300 метрах отсюда, поэтому наша процессия практически не помешала уличному движению. После прибытия в церковь мы ожидали невесту.
Там уже было около 100 гостей, празднично одетые люди, мужчины в пиджаках, женщины в красочных сари. Церковь тоже украсили пестрыми гирляндами, фонарями и лампионами. Одетый в короткие брюки, я чувствовал себя как будто раздетым, не говоря уже о мириадах жирных мошек. Гостям принесли стулья, прошло еще немного времени, пока появилась невеста. Снова и снова музыканты выстраиваются и начинают голосить, и все надеются, что она вот-вот появится, но тщетно. Наконец, через, как мне показалось, час – началось! Выходит невеста. Как принцесса, она была полностью окружена людьми, так, что ее едва ли можно было разглядеть. Она одета в голубое сари, вышитое золотой канителью, а на голове у нее диадема, инкрустированная алмазами.
www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v...
Перед церковью молодожен встретил священник и окропил их святой водой (прошу простить мне мою неосведомленность в церковных ритуалах, возможно, они не так уж отличаются от немецких обычаев). Они идут в церковь и становятся перед алтарем, в то время как гости рассаживаются.
Все происходит на тамильском языке, но я узнал «Отче наш». Клаус, очевидно, еще меньше, чем я, «дружит» с церковными ритуалами, предлагает сбежать. Так, пока никто не видит, мы ускользнули и избежали следующие полтора часа молитв, клятв и пожеланий. Но мы хотим вернуться к празднованию.
Я хотел сначала проверить, как там Давид, и переодеться. Между тем, он уже съел заказанные мной картофель в мундире и йогурт, и принял таблетку. Жар уже проходит, но он все еще чувствует себя слабым. Я спросил, может, мне лучше остаться? Но он хотел, чтобы я поел на свадьбе, а потом вернулся. Я дал ему обещание сделать это, и снова ушел.
Клаус, Ян и Сантош приехали на велорикше к месту торжества, размером примерно с половину футбольного поля. Официально ожидалось 350 гостей, но их могло быть и 550.
Каждого гостя встречают с крюшоном, для детей есть надувная крепость, попкорн и сахарная вата, Микки-Маус и Пчела Мая бегают вокруг, лазерное шоу в сопровождении индийской, но очень громкой поп-музыки, показывает на небе бешеные фигуры, снова и снова взрываются огромные ракеты-фейерверки, освещающие ночное небо красочными, мимолетными образами.
Повсюду снуют операторы, и на большом экране можно было видеть всех присутствующих. Была построена сцена, на ней стоят два трона. Перед сценой фотограф настраивает свое оборудование, штативы, освещение и т.д.
Наконец появляются молодожены, в сопровождении толпы. Слева и справа есть лестница, и мы наблюдаем, как с левой стороны образуется очередь. До нас дошло, что все хотят сфотографироваться с молодоженами.
Это продолжается по меньшей мере 3 часа. Где, а главное, когда дадут поесть? Мы встаем с наших мест, чтобы разведать обстановку. Поле разделено на две части, и на другой стороне стоят столы и скамьи. Они, в свою очередь, распределены на вегетарианские и не вегетарианские. Мы выбрали вегетарианский стол. Все места заняты, и нам приходится ждать. Когда все было съедено, бумажную скатерть скатили вместе со всем содержимым, унесли, и постелили новую. Мы садимся. Каждый гость получает бутылку воды и банановый лист в качестве тарелки. Затем подошли официанты и положили нам белый рис, цветной рис, различные виды карри и соусов, лепешки и банан.И.. начали! Едим, конечно, пальцами правой руки. Непривычно, но терпимо. Очень вкусно, пикантно, но не остро. Немного мороженого на десерт. Сделано! Банановый лист складывается пополам, мы встаем, скатерть со всем содержимым снова скатывают и выбрасывают. Следующая группа гостей уже садится.
Мы наелись и хотели уйти, но появился Джи, брат жениха, пригласивший нас, и настоял на совместном фото с молодоженами. Мы возвращаемся к сцене, и видим, что очередь не намного продвинулась.
Мы спросили его, становиться ли нам уже к молодоженам, но он, видимо, считает нас почетными гостями (мы здесь единственные белые), которые должны быть на особом фото, где будет только семья. Т.е. только в самом конце. Между тем счастливые улыбки молодоженов превратились в гримасы, они больше не могут стоять, однако держатся. Наконец пришло время, когда можно было подняться на сцену, пожелать им счастья, и поулыбаться в камеру.
Наконец мы покидаем свадьбу и нас отвозят обратно. Я сразу же прощаюсь, чтобы пойти к Давиду.
Ему уже лучше. Он проснулся и пришел в чувство. Наконец-то.
перевод изменен на более литературный с ОФК=) forum.panik-fanclub.ru/
Der elektrische Strom, der üblicherweise täglich zwischen 7:00 und 9:00 abgeschaltet wird, fehlt heute den ganzen Tag, in der ganzen Stadt. Angeblich wegen Reparaturarbeiten an Stromleitungen. Manche größere Geschäfte verfügen über einen eigenen Generator für ihre Kühlungen und Kassensysteme. Um Geld aus einem Bankautomaten zu ziehen, fährt mich Santosch auf einem geliehenen Motorrad zu einer Bank etwa 15km entfernt und mitten im Nirgendwo. Zwei Wächter mit Maschinengewehren im Anschlag stehen vor der Tür zum Geldautomaten. Sie schauen ernst und lassen mich ohne weiteres in den kleinen Raum. Hier lese ich auf einem mit Tesa an den Automaten geklebten Zettel mit handschriftlich gekritzelten tamilischen Zeichen den Hinweis, dass der Maximumbetrag heute auf 4000 Rs (ca. 65 Euro) beschränkt ist. Ich führe die Karte ein, der Automat fragt nach der Sprache. Leider stimmen die Antwortsymbole nicht mit den Druckknöpfen am Rand des Bildschirms überein, so dass ich die falsche Sprache wähle. Bei der nächsten Frage ich nix verstehen und warte wohl zulange, so dass der Automat die Karte wieder ausgibt und eine Fehlfunktion anzeigt. Ich stecke die Karte wieder rein und wähle diesmal die richtige Sprache. Der Automat fordert meine Pin und zeigt als Antwortmöglichkeiten „Continue“ und „Cancel“. Ich wähle „Continue“ woraufhin der Vorgang wieder mit einer Fehlermeldung abgebrochen wird. Durch die Türscheibe kann ich sehen, dass die Wächter erst zu mir und dann sich ansehen. Ich stecke die Karte noch einmal in den Schlitz und gebe nun erst die Pin ein, bevor ich weiter wähle. Es erscheinen 8 neue Auswahlmöglichkeiten, von der Änderung der Pin bis zum Anlegen eines Depots. Ich verstehe kein Wort und will die mir am wahrscheinlichsten erscheinende Möglichkeit wählen, als der Automat wieder abbricht, ich war zu langsam. Ein Wächter klopft an die Scheibe und schaut mich fragend an. Ich hebe den Daumen und lächle gequält, aber zuversichtlich. Also noch einmal, schwitze ich? Dieses Mal klappt es und der Automat rückt die Scheine raus. Ich verlasse den Raum und treffe auf einen Wächter, der sein Gewehr mit beiden Händen umklammert und mich fragt, ob alles ok sei und ich mein Geld bekommen habe. Ich bestätige, wünsche ihm einen schönen Tag und bin froh, wieder draußen zu sein.
Gegen 5:00 machen wir uns auf den Weg zur Christenhochzeit. David bleibt im Bett. Wir kommen zu einem feierlich geschmückten Wohnhaus vor dem eine in blaue Uniformen gekleidete Marschkapelle Blasmusik (hört sich für mich eher mexikanisch an) zum Besten gibt. Anscheinend befinden wir uns am Haus des Bräutigams, bzw. seiner Eltern. Es ist viel zu klein, für die vielen Gäste, die schon da sind. Daher machen wir uns alle schon gleich auf den Weg zur Kirche, natürlich unter lautem Getröte der Kapelle. Die Kirche liegt nur etwa 300m weiter, so dass das durch die Prozession verursachte Verkehrschaos gering bleibt. An der Kirche angekommen warten, wir auf die Braut.
Es sind schon etwa 100 Gäste dort, die Meisten festlich gekleidet, die Männer mit Sakko, die Frauen mit farbenprächtigen Saris. Auch die Kirche ist geschmückt, mit bunten Lichterketten, Lauflichtern und Lampions. Ich selbst fühle mich in meinen kurzen Hosen etwas „underdressed“, außerdem gibt es hier Myriaden von fetten Moskitos. Für die Gäste werden Stühle geholt, es dauert wohl noch, bis die Braut kommt. Immer wieder stellt sich die Kapelle im Spalier auf und schmettert einen Song und alle hoffen, jetzt kommt sie, aber vergeblich. Endlich, eine gefühlte Stunde später, geht es los, die Braut trifft ein. Wie eine Prinzessin ist sie umringt von einer Menschentraube, so dass sie kaum zu sehen ist. Sie trägt einen hellblauen, mit Goldfäden durchwirkten, Seidensari und auf dem Haar ein Diamanten besetztes Diadem.
(здесь какое-то видео, которое я не могу скопировать,так как оно "для избранных"=\)
Vor der Kirche wird das Brautpaar vom Pfarrer empfangen und mit Weihwasser benetzt (man möge mir meine Unkenntnis der kirchlichen Rituale verzeihen, möglicherweise ist es hier gar nicht so verschieden von deutschen Gebräuchen). Das Brautpaar geht in die Kirche und tritt vor den Altar, während die Gäste sich ihre Plätze suchen.
Alles findet auf Tamil statt, aber ich erkenne das Vater Unser. Klaus, offensichtlich noch weniger ein Freund kirchlicher Rituale als ich, drängt mich, uns aus dem Staub zu machen. Und so verschwinden wir in einem unbeobachteten Augenblick und verlassen die nun folgenden 11/2 Stunden voller Gebete, Schwüre, Eide und guter Vorsätze. Zur Feier wollen wir wieder kommen.
Ich will erst einmal nach David sehen und mich umziehen. David hat inzwischen die von mir bestellten Pellkartoffeln und einen Joghurt gegessen und seine Tablette genommen. Das Fieber ist besser geworden, aber er fühlt sich immer noch schlapp. Ich frage, ob ich lieber bleiben solle? Aber er möchte, dass ich auf der Hochzeit etwas esse und dann bald zurückkomme. Das verspreche ich und mache mich wieder auf den Weg.
Mit einem Dreirad-Taxi fahren Klaus, Jan, Santosch und ich zum Veranstaltungsplatz, etwa halb so groß wie ein Fußballfeld. Offiziell werden 350 Gäste erwartet, es können aber auch 550 sein. Jeder Gast wird mit einer Fruchtbowle empfangen, es gibt eine Hüpfburg für Kinder, Popcorn und Zuckerwatte, MickeyMouse und BieneMaja laufen herum, eine Laserlightshow zeichnet zu indischer, aber sehr lauter Popmusik, wilde Figuren in den Himmel, immer wieder knallen gigantische Feuerwerksraketen und erleuchten die Nacht mit bunten, schnell vergänglichen Leuchtmustern. Es läuft ein Kamerateam herum und wir können auf der Großbildleinwand sehen, wer alles anwesend ist. Es ist eine Bühne aufgebaut, auf der zwei Thronsessel stehen. Davor richtet ein Fotograf seine Ausrüstung ein, Stative, indirekte Beleuchtung usw.
Endlich trifft das Brautpaar ein und wird von der Menge zur Bühne begleitet. Rechts und links gibt es jeweils eine Treppe und wir beobachten, wie sich eine Menschenschlange vor der linken Treppe bildet. Und jetzt verstehen wir. Jeder Gast will mit dem Brautpaar fotografiert werden.
Das dauert mindestens 3 Stunden. Wo und vor allem wann gibt es was zu essen? Wir stehen von unseren Plätzen auf und erkunden die Umgebung. Das Feld ist zweigeteilt und auf der anderen Seite sind Tische und Bänke aufgestellt. Die wiederum sind in vegetarisch und nicht vegetarisch aufgeteilt. Wir entscheiden uns für die vegetarische Seite. Alle Plätze sind belegt und wir müssen warten. Als eine Bankreihe fertig gegessen hat, wird die Tischdecke aus Papier samt Inhalt eingerollt und entsorgt und eine neue Decke abgerollt. Wir setzen uns. Jeder Gast bekommt eine Flasche Wasser und ein Bananenblatt als Teller. Dann kommen die Kellner und füllen uns weißen Reis, Gemüsereis, verschiedene Currys und Saucen, Fladenbrot und eine Banane auf. Und los geht’s. Gegessen wird natürlich mit den Fingern der rechten Hand. Ungewohnt aber möglich. Es schmeckt sehr gut, würzig und nicht zu scharf. Zum Nachtisch gibt es ein kleines Eis. Fertig, das Bananenblatt wird zusammengeklappt, wir stehen auf und die Tischdecke wird wieder eingerollt und samt Inhalt entsorgt. Die nächsten Gäste sitzen schon wieder.
Wir sind satt und wollen gehen, da kommt Dji, der Bruder des Bräutigams, der uns eingeladen hat und besteht auf ein gemeinsames Foto mit dem Brautpaar. Wir gehen zurück zur Bühne und sehen, dass die Schlange immer noch nicht kürzer ist. Wir fragen Dji, ob wir uns mit anstellen sollen, aber er hält uns wohl für Ehrengäste (wir sind die einzigen Weißen), die auf ein besonderes Foto, nur mit Familie also erst ganz am Schluss gehören. Aus dem fröhlichen Lächeln des Brautpaars ist mittlerweile eine Grimasse geworden, sie können kaum noch stehen, halten aber tapfer aus. Irgendwann ist es soweit, wir dürfen auf die Bühne, das Brautpaar beglückwünschen und in die Kamera grinsen. Geschafft, wir verlassen die Hochzeit und lassen uns wieder zurück bringen. Ich verabschiede mich sogleich, um nach David zu sehen.
David geht’s besser. Er ist wach und fühlt sich wieder. Endlich.
Перевод (без картинок)
Давиду очень плохо. Он не может говорить, у него кашель и жар. Мы не смогли пойти на индусскую свадьбу сегодня утром. Я уговариваю его пойти в ресторан на крыше, выпить чая и перекусить тостом, чтобы он не принимал антибиотики на пустой желудок. После этого ему стало еще хуже, и он снова слег.
Электричество, которое обычно выключают ежедневно с 7 до 9 часов, не работает сегодня целый день, по всему городу. Якобы из-за ремонтных работ на линиях электропередач. В некоторых крупных магазинах есть свой генератор для систем охлаждения и касс. Чтобы снять наличные, Сантош одолжил мотоцикл и отвез меня в банк, находящийся в 15 км отсюда, у черта на куличках. 2 охранника с автоматами наготове стоят перед дверью, ведущую к автомату. Они серьезно посмотрели и без разговоров пропустили меня в маленькую комнату.
На листике, прилепленном скотчем к автомату, я читаю объявление на тамильском, написанное неразборчиво от руки, что сегодня действует ограничение и можно снять максимум 4000 рупий (около 65 евро).
Я вставляю карту, автомат предлагает выбрать язык. К сожалению, ответы не соответствуют кнопочкам на краю экрана, и я выбрал не тот язык. Следующий вопрос моя твоя не понимать, и, пожалуй, я слишком долго думал, потому что автомат выплюнул мою карточку, и выдал на экране ошибку.Я снова засунул карту, и на этот раз выбрал нужный мне язык. Автомат требует ввести пин-код, и предлагает в качестве вариантов ответа «Продолжить» либо «Завершить». Я выбираю «Продолжить», вследствие чего операция снова была прервана какой-то ошибкой. Через дверное стекло я увидел, что охранники посмотрели сначала на меня, затем переглянулись. Я снова вставляю карту в отверстие, и теперь уже сначала ввожу пин, прежде чем продолжить. Появляются 8 новых опций, от изменения пин-кода до пожертвований. Я не понял ни слова и хотел выбрать опцию, которая казалась мне самой вероятной, но тут автомат снова завершает работу - надо было быстрее.
Один из охранников стучит в дверь и смотрит на меня с недоразумением. Я поднимаю большой палец, и я с натяжкой улыбаюсь, но не падаю духом.Что, опять? Я уже вспотел. На этот раз все получилось и автомат выдал купюры. Я покидаю помещение и натыкаюсь на охранника, держащего винтовку обеими руками. Он спросил меня, все ли в порядке и получил ли я свои деньги. Я утвердительно ответил, пожелал ему удачного дня, и был рад уйти оттуда.
Около 5 часов вечера мы пошли на христианскую свадьбу. Давид остался в постели. Мы подошли к празднично украшенному дому, перед которым одетая в синюю униформу группа марширующих музыкантов исполняла духовую музыку. Хотя мне звучание показалось скорее мексиканским. Судя по всему, мы находимся в доме жениха, или же его родителей. Он слишком мал, чтобы вместить всех гостей, которые уже пришли. Поэтому мы все сразу собрались и пошли в церковь. Конечно, под аккомпанемент. Церковь расположена всего в 300 метрах отсюда, поэтому наша процессия практически не помешала уличному движению. После прибытия в церковь мы ожидали невесту.
Там уже было около 100 гостей, празднично одетые люди, мужчины в пиджаках, женщины в красочных сари. Церковь тоже украсили пестрыми гирляндами, фонарями и лампионами. Одетый в короткие брюки, я чувствовал себя как будто раздетым, не говоря уже о мириадах жирных мошек. Гостям принесли стулья, прошло еще немного времени, пока появилась невеста. Снова и снова музыканты выстраиваются и начинают голосить, и все надеются, что она вот-вот появится, но тщетно. Наконец, через, как мне показалось, час – началось! Выходит невеста. Как принцесса, она была полностью окружена людьми, так, что ее едва ли можно было разглядеть. Она одета в голубое сари, вышитое золотой канителью, а на голове у нее диадема, инкрустированная алмазами.
www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v...
Перед церковью молодожен встретил священник и окропил их святой водой (прошу простить мне мою неосведомленность в церковных ритуалах, возможно, они не так уж отличаются от немецких обычаев). Они идут в церковь и становятся перед алтарем, в то время как гости рассаживаются.
Все происходит на тамильском языке, но я узнал «Отче наш». Клаус, очевидно, еще меньше, чем я, «дружит» с церковными ритуалами, предлагает сбежать. Так, пока никто не видит, мы ускользнули и избежали следующие полтора часа молитв, клятв и пожеланий. Но мы хотим вернуться к празднованию.
Я хотел сначала проверить, как там Давид, и переодеться. Между тем, он уже съел заказанные мной картофель в мундире и йогурт, и принял таблетку. Жар уже проходит, но он все еще чувствует себя слабым. Я спросил, может, мне лучше остаться? Но он хотел, чтобы я поел на свадьбе, а потом вернулся. Я дал ему обещание сделать это, и снова ушел.
Клаус, Ян и Сантош приехали на велорикше к месту торжества, размером примерно с половину футбольного поля. Официально ожидалось 350 гостей, но их могло быть и 550.
Каждого гостя встречают с крюшоном, для детей есть надувная крепость, попкорн и сахарная вата, Микки-Маус и Пчела Мая бегают вокруг, лазерное шоу в сопровождении индийской, но очень громкой поп-музыки, показывает на небе бешеные фигуры, снова и снова взрываются огромные ракеты-фейерверки, освещающие ночное небо красочными, мимолетными образами.
Повсюду снуют операторы, и на большом экране можно было видеть всех присутствующих. Была построена сцена, на ней стоят два трона. Перед сценой фотограф настраивает свое оборудование, штативы, освещение и т.д.
Наконец появляются молодожены, в сопровождении толпы. Слева и справа есть лестница, и мы наблюдаем, как с левой стороны образуется очередь. До нас дошло, что все хотят сфотографироваться с молодоженами.
Это продолжается по меньшей мере 3 часа. Где, а главное, когда дадут поесть? Мы встаем с наших мест, чтобы разведать обстановку. Поле разделено на две части, и на другой стороне стоят столы и скамьи. Они, в свою очередь, распределены на вегетарианские и не вегетарианские. Мы выбрали вегетарианский стол. Все места заняты, и нам приходится ждать. Когда все было съедено, бумажную скатерть скатили вместе со всем содержимым, унесли, и постелили новую. Мы садимся. Каждый гость получает бутылку воды и банановый лист в качестве тарелки. Затем подошли официанты и положили нам белый рис, цветной рис, различные виды карри и соусов, лепешки и банан.И.. начали! Едим, конечно, пальцами правой руки. Непривычно, но терпимо. Очень вкусно, пикантно, но не остро. Немного мороженого на десерт. Сделано! Банановый лист складывается пополам, мы встаем, скатерть со всем содержимым снова скатывают и выбрасывают. Следующая группа гостей уже садится.
Мы наелись и хотели уйти, но появился Джи, брат жениха, пригласивший нас, и настоял на совместном фото с молодоженами. Мы возвращаемся к сцене, и видим, что очередь не намного продвинулась.
Мы спросили его, становиться ли нам уже к молодоженам, но он, видимо, считает нас почетными гостями (мы здесь единственные белые), которые должны быть на особом фото, где будет только семья. Т.е. только в самом конце. Между тем счастливые улыбки молодоженов превратились в гримасы, они больше не могут стоять, однако держатся. Наконец пришло время, когда можно было подняться на сцену, пожелать им счастья, и поулыбаться в камеру.
Наконец мы покидаем свадьбу и нас отвозят обратно. Я сразу же прощаюсь, чтобы пойти к Давиду.
Ему уже лучше. Он проснулся и пришел в чувство. Наконец-то.
перевод изменен на более литературный с ОФК=) forum.panik-fanclub.ru/
@темы: News, Fotos, indiablog.de, David
а про свадьбу как-то неинтересно было)) мне лично) даже не дочитала